Fake Calligraphy Tutorial

Faux Kalligraphie Tutorial

Heute gibt es das versprochene Tutorial zur Fake Calligraphy bzw. Faux Calligraphy, denn man muss nicht immer mit Tusche und Feder rumhantieren, um eine Schrift im Kalligraphie-Look zu erhalten. Diese Technik ist gut für Einsteiger geeignet, um ein Gefühl für die Schrift zu bekommen und zum Üben selbiger.

Außerdem – und das ist fast noch wichtiger – ist die Technik super für Oberflächen, auf denen man mit der Feder nicht schreiben kann, oder wenn es mal etwas größer sein muss. Das ist beispielsweise meine Badtür:

Faux Kalligraphie Tutorial
Ich muss noch richtige Kreide kaufen, aber mit einem Chalkmarker kann man auch gut Dinge anmalen. :)

Das System für Fake Calligraphy ist denkbar einfach: Bei einer Schreibschrift werden einfach alle Abstriche, also die Striche, die mit dem Stift nach unten geführt werden durch einen zweiten Strich verbreitert. Der entstehende Zwischenraum wird dann entweder ausgemalt oder mit Mustern versehen.

Wichtig ist, dass der zweite Strich den richtigen Winkel hat, sonst sieht es merkwürdig aus. Der Winkel muss also mit dem generellen Winkel eurer Schrift übereinstimmen.

Fake Calligraphy Tutorial

In einem Alphabet sähe das dann so aus:

Fake Calligraphy Tutorial Fake Calligraphy Tutorial
Das Prozedere geht mit jeder Schreibschrift und ihr solltet es zuerst mit eurer Handschrift ausprobieren.

Wichtig ist hierbei, dass beispielsweise bei e und l die Schlaufen groß genug sind, damit noch ein Zwischenraum über ist, wenn ihr fertig seid.

Ansonsten könnt ihr damit super gut rumexperimentieren, da ihr nicht wie bei Tusche und Feder Gefahr lauft, auf dem Papier rumzukratzen oder die Feder zu zerstören. Macht die Doppelstriche mal schmaler, mal breiter, mal mit anderer Farbe etc. – ihr werdet überrascht sein, wie sich die Wirkung der Schrift verändert.

Auch eurem Zeichengerät sind keine Grenzen gesetzt. Super gerne nutze ich die Technik auch für das Chalk Lettering. Bei der Benutzung von Kreide muss man sich ein bisschen was in Sachen Buchstaben einfallen lassen, da man hier bei den Schattierungen etc. etwas eingeschränkter ist. Aus normaler Schreibschrift wird da schnell ein Hingucker. :)

Fake Calligraphy Tutorial

Aquarell Tutorial – Postkarte und Lesezeichen

Tutorial für eine Postkarte und ein Lesezeichen mit Aquarellfarben

Ich hatte es ja schon angekündigt: Heute gibt’s das erste Aquarell Tutorial. Und damit ihr nicht wieder alle mit der Ausrede kommt, ihr könnt nicht malen, fangen wir so leicht an, dass ihr das garantiert auch mit zwei linken Händen hinbekommt! ;-)

Ursprünglich wollte ich nur ein Lesezeichen machen. Weil es aber sicher noch mehr so Menschen gibt wie mich, die eigentlich nur noch digitale Bücher konsumieren, habe ich gleich noch eine Postkarte dazu gepackt.

Um die herzustellen braucht ihr:

  • Aquarellpapier
  • Bleistift (2H und ggf. noch 2B)
  • Radiergummi, Schere & Lineal
  • Tuschestift (ich habe einen Micron 0,3 verwendet)
  • Aquarellfarben eurer Wahl (für Mohnblumen bieten sich natürlich Rot und Grün an)
  • einen schmalen Pinsel für den Stiel und einen breiten Pinsel für die Blüten
  • Wassernapf

Eine Vorlage habe ich euch natürlich erstellt. Die könnt ihr hier als PDF herunterladen: KLICK

Jetzt gibt es zwei Optionen: Ihr druckt euch die Vorlage aus und versucht es frei Hand (was zum Üben besser ist) ooooooder ihr verfahrt folgendermaßen…

Die Vorlage spiegelverkehrt (!!) ausdrucken und dann den Druck mit einem weichen 2B-Bleistift nachzeichnen. Die nachgezeichnete Seite auf euer Aquarellpapier legen und auf der Rückseite mit einem Bleistift und etwas Druck über das Motiv schraffieren. So wird selbiges auf das Aquarellpapier übertragen und ihr habt die genaue Vorlage.

Egal, welche Variante ihr wählt: Nicht zu dolle aufdrücken, sondern nur so vorzeichnen, damit auch später alles gut wegradierbar ist.

Tutorial für eine Postkarte und ein Lesezeichen mit Aquarellfarben

Nun wird das Motiv mit dem Tuschestift nachgezeichnet und nach kurzer Trocknungszeit könnt ihr den Bleistift wegradieren.

Tutorial für eine Postkarte und ein Lesezeichen mit Aquarellfarben

Für das „Danke“ auf der Karte habe ich „cheating calligraphy“ bzw. „faux calligraphy“ verwendet. Dafür folgt Mitte der Woche noch ein kleines Extra-Tutorial. :) Ansonsten geht’s dann auch schon ans Malen.

Hier werde ich ebenfalls noch ein Extra-Tutorial zum Thema Aquarellfarben machen, aber die Blümchen bekommt ihr auch ohne hin. Einfach den Pinsel gut anfeuchten und etwas Farbe aufnehmen. Beim Aquarellieren wird in Schichten gearbeitet von Hell nach Dunkel. Meine Blumen haben zwei Schichten.

Die Blume mit eurem nassen Pinsel, auf dem sich etwas Farbe befindet, grob ausmalen. Es darf ruhig über den Rand gehen und sehr ungleichmäßig sein. Die Farbe mischt sich auf dem Papier dann auch noch selbst durch die Nässe. Diese Schicht lasst ihr dann ein wenig antrocknen.

Tutorial für eine Postkarte und ein Lesezeichen mit Aquarellfarben

Dann tut ihr das Gleiche noch mal und zwar an den Stellen, wo auf den Blumen etwas Schatten fällt. Also in der Mitte, wo der schwarze Blütenstempel ist und dort, wo die Blätter aus dem Stiel wachsen.

Außerdem füllt ihr den Stiel mit dem Grün.

Postkarte_Lettering_2

Das war’s auch schon. Alles trocknen lassen, ausschneiden und verschenken oder selbst behalten. :)

Tutorial für eine Postkarte und ein Lesezeichen mit Aquarellfarben

 

Lettering & Kalligraphie: Tools für Einsteiger

Lettering & Kalligraphie - Tools und Tipps für Anfänger

Heute gibt es den bereits angekündigten Post mit einigen Empfehlungen für die Grundausstattung, wenn man sich mit Kalligraphie und/oder Lettering beschäftigen möchte. Wieso ich die Begrifflichkeiten so betone? Nun, es ist nicht dasselbe. :)

Lettering vs. Kalligraphie vs. Typographie

Grundsätzlich unterscheidet man folgendermaßen:

Lettering ist die Entwicklung von Buchstaben und Schriftzügen für einen bestimmten Zweck per Hand, also nicht das einfache Schreiben oder das Zusammensetzen fertiger Schriften am Rechner, sondern das Zeichnen von Buchstaben mit allen möglichen Materialien mit einem bestimmten Ziel. Das kann ein Logo sein, ein Schild, ein Schriftzug für eine Illustration, ein Graffiti oder ähnliches.

Kalligraphie hingegen basiert auf Handschrift und wird auch als Kunst des „Schönschreibens“ bezeichnet. Aus ihr entwickelte sich das, was heute als Schriften im Druck und online verfügbar ist. Bis zur Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg wurden Bücher von Kalligraphen geschrieben, danach verschwand der Beruf.

Und dann gibt es da noch die Typographie. Sie ist – plump gesagt – der Umgang und die Anwendung von Buchstaben und die visuelle Gestaltung von Oberflächen mit selbigen.

Es gibt ansonsten noch diverse Fachbegriffe, von denen man schon mal gehört haben sollte, wenn man sich mit Schrift beschäftigt und die im Prinzip für alle drei Bereiche gelten. In meinen Augen sind sie auch elementar, um ein Gefühl für Schriftgestaltung zu entwickeln. Aber weil ich mir ja vorgenommen habe, nicht immer Artikel mit gefühlt 20.000 Zeichen zu schreiben, stelle ich die gesondert vor.

Heute geht es ja um’s „Werkzeug“. :)

Die Grundausstattung

Mittlerweile haben viele Firmen entdeckt, dass Lettering und Kalligraphie im Trend sind – in Deutschland zwar noch nicht so sehr wie in Amerika, aber auch hier passiert das langsam. Das ist zum einen gut, weil man einfacher an Sachen kommt, die man braucht, andererseits entsteht auch schnell ein Überangebot mit vielen nützlichen, aber auch weniger nützlichen und qualitativ minderwertigen Dingen.

Vorweg noch eine Anmerkung: Ich werde hier durchaus konkrete Tipps und auch Hinweise auf konkrete Produkte geben, mit denen sich gut arbeiten lässt, jedoch möchte ich euch bitten, euch auch selbst auszuprobieren. Nur so kann man einen eigenen Stil entwickeln und nicht jedes Werkzeug passt zu jedem Handwerker. 

Wie überall ist es auch hier so, dass ihr nicht das Billigste vom Billigsten kaufen solltet, weil das durchaus einschränkend sein kann. Ihr benötigt andererseits auch nicht gleich ein riesen Highend-Kalligraphieset, um dann festzustellen, dass ihr eigentlich mit Tuschestift und Brush Pen viel besser könnt.

Lettering

Grundausstattung Lettering für Anfänger

In ein Starterkit für’s Lettering würde ich Folgendes packen:

  • Bleistifte (0,5 Druckbleistift, und Bleistifte in den Härtegraden 2H, HB, 2B) zum Üben und Vorzeichnen
  • Spitzer
  • Radiergummi (Knetgummi, normaler Radiergummi, Radierstift > um für große und kleine Fehlerchen gewappnet zu sein)
  • Lineal & Zeichendreieck zum Vorzeichnen von Orientierungslinien
  • Fineliner in verschiedenen Stärken und Farben (Hier tut’s auch ein Billigstift, ich empfehle aber Permanent-Fineliner, damit ihr auch mal drüber aquarellieren könnt. Meine Favoriten sind die Micron von Sakura, da sie auf fast allen Papieren gut anwendbar sind, ohne auszubluten und auch mit Aquarellfarben und Co kein Problem haben. Das Set mit 6 Stiften bekommt ihr am günstigsten bei amazon. Außerdem gibt es noch ein Set, bei dem gleich auch noch ein Brushpen und ein Stift mit breiter Kalligraphiespitze dabei ist: Klick)
  • Transparentpapier, um Schriftzüge weiterzuentwickeln (Durchpausen und Optimieren sind die Zauberworte.)
  • Papier (Auch hier tut’s zum normalen Üben ein billiger Zeichenblock. Für die Umsetzung solltet ihr aber etwas hochwertigeres kaufen. Im besten Fall ist das ein gestrichenes, säurefreies, etwas dickeres Papier. Gute Erfahrungen habe ich mit Clairefontaine und Oxford gemacht. Die Marken bekommt ihr auch im normalen Handel. Wenn ihr etwas geübter seid, lohnt sich natürlich auch Experimentieren. Ein schönes Lettering auf strukturiertem Aquarellpapier macht sich zum Beispiel auch gut in einem Bilderrahmen an der Wand.)
  • Optional: Pinsel und Farben, damit es nicht so langweilig wird. :) Wenn ihr was Schönes entworfen habt, könnt ihr das bei Gelegenheit auch mal auf anderem Material als Papier testen. Hier werde ich mir noch einige kleine Tutorials ausdenken, dann können wir das gemeinsam am „lebenden Objekt“ ausprobieren.

Brush Lettering

Grundausstattung Brushettering für Anfänger

In ein Starterkit für’s Brush Lettering würde ich Folgendes packen:

  • Selbige Sachen wie in das Lettering-Starterkit (es müssen hier aber keine 20 Fineliner sein) plus
  • Brush Pens: Hier gibt es gefühlte 3 Millionen Möglichkeiten. Da müsst ihr ein wenig rumtesten. Für den Anfang empfehle ich jedoch einen Pentel Touch Sign Pen und einen Stift mit größerer Spitze. Der Pentel ist super, um sich erstmal reinzufinden, weil er nicht so eine riesen Spitze hat, wie die meisten anderen Stifte. Außerdem ist sie noch in Metall gefasst und hält daher einiges aus. Leider gibt’s den bei amazon nur im Paket und in normalen Läden habe ich ihn noch gar nicht gefunden, aber in diesem Shop, den ich weiter unten auch noch mal in Sachen Kalligraphie-Bedarf empfehle, ist er als Einzelstift in mehreren Farben erhältlich: j-stuff.de.Stifte mit größerer Spitze gibt es von allen möglichen Anbietern, die auch Marker anbieten. Da lohnt ein Gang in den Künstlerbedarf, wo man mal ausprobieren kann. Bei mir wohnen nebst Brush Markern von Tombow auch einige Copics, die oben genannten Microns und auch Pentel. Ich nutze aber hauptsächlich den Sign Pen mit der kleinen Spitze und die Tombows. Ich werde da aber in einem Tutorial noch mal näher drauf eingehen und auch einzelne Stifte noch einmal vorstellen.

Kalligraphie

Grundausstattung Kalligraphie für Anfänger

In ein Starterkit für Kalligraphie würde ich Folgendes packen:

  • Bleistifte (0,5 Druckbleistift, und Bleistifte in den Härtegraden 2H, HB, 2B) – zum Üben und Vorzeichnen
  • Spitzer
  • Radiergummi (Knetgummi, normaler Radiergummi, Radierstift > um für große und kleine Fehlerchen gewappnet zu sein)
  • Lineal & Zeichendreieck zum Vorzeichnen von Orientierungslinien
  • Federhalter (gerade und oblique, also der mit der abgeknickten Spitze, was ein entspannteres Kursivschreiben ermöglicht)
  • Federn (Für die moderne Kalligraphie werden nicht die Bandzugfedern mit der abgeschrägten Spitze genommen, wie ihr sie aus der Schule kennt, sondern spitze Federn, die meist unter „Zeichenfedern“ geführt werden. Ich nutze häufig die Nikko G-Nib, wobei das immer auf das Papier ankommt. Hier kann ich deshalb nicht wirklich einen Pro-Tipp geben, weil ihr da einfach die Feder durch Ausprobieren finden müsst, mit der ihr am besten klarkommt. Der beiden Onlineshops mit der besten Auswahl für so was in Deutschland sind aktuell meiner Meinung nach kallipos.de und j-stuff.de. Während kallipos klassischen Kalligraphiebedarf hat und man da neben jeder Menge Schätzen im Bereich Federn auch diverse nützliche Tipps findet, bietet j-stuff eher Dinge für’s moderne Lettering – u.a. auch Farben, Brush Pens etc. etc. In beiden Shops kann man außerdem einzelne Federn bestellen bzw. ein Probierset mit verschiedenen Federn. Auch wenn ihr dann nicht alle benötigt, ist das eine gute Möglichkeit, um „seine“ Feder zu finden.)
  • Tusche (Zum Üben würde ich China- oder einfache Schreibtusche empfehlen. Es gibt noch jede Menge Spezialtuschen, aber die haben auch alle so ihre Eigenarten, daher sollten die nicht unbedingt in ein Starterkit.)
  • Papier (Vergesst Kalligraphie-Papier! Das ist teuer und funktioniert meistens nicht so wie es soll. Ein gutes gestrichenes säurefreies Papier ist da viel besser. Ich übe in der Regel auf Oxford oder Clairefontaine. Das ist schön weiß, etwas dicker und die meisten Tuschen bluten nicht aus.)
  • Optional: Stifte mit Kalligraphie-Spitze. Die sind ganz gut für unterwegs und wenn man sich etwas am klassischen Stil orientieren möchte.

Was die Kalligraphie-Sachen betrifft, schreibe ich für euch noch einen Extrapost für den Start, da man in dem Bereich zum Beispiel auch ein bisschen was im Handling mit den Federhaltern beachten muss. Außerdem gibt’s dann auch einige konkrete Hinweise zu den Tuschen und die ersten Übungsblätter. Das wird der übernächste Post werden, beim nächsten Mal müsst ihr erst noch durch ein wenig eklige Theorie zu allgemeinen Begrifflichkeiten. :)

Ansonsten habe ich jetzt noch keinen Masterplan für die nächste Zeit, werde aber erstmal ein wenig den Fokus auf die Kalligraphie legen, weil das eine bessere Grundlage für’s Lettering bildet. Neben klassischen Blog-Beiträgen zum Lernen werde ich aber auch schon das ein oder andere Tutorial dazwischen streuen, damit es nicht so langweilig wird. 

PS: Was zu gewinnen gibt’s in den nächsten Tagen dann auch noch.

PPS: Wenn ihr Fragen habt, fragt! Ich mache das jetzt schon so lange, dass ich gegebenenfalls schon ein wenig betriebsblind bin und an Dinge nicht denke, die für euch aber vielleicht von Interesse wären.